Von Blues zu Boogie Woogie

Worum geht es hier ?

Zu Anfang unseres Jahrhunderts entwickelte sich in den schwarzen Ghettos Amerikas ein Musikstil aus dem Blues, der in den 30er und 40er Jahren sogar Einzug in Konzertsäle und Cafés der Weißen halten konnte, ohne den der Rock`nīRoll nicht hätte entstehen können, und den es selbst heute in seiner ganzen Ursprünglichkeit, Ausdrucksstärke und Schönheit gibt:

BOOGIE WOOGIE.

Ragtime + Blues = Boogie Woogie ?

Es waren Pianisten wie Jimmy Yancey, Montana Taylor, Cripple Clarence Lofton oder Cow Cow Davenport, die Ragtime und Blues kombinierten und den Grundstein legten für die spätere Entwicklung zu der Form des Boogie Woogie, die auch heute noch als Maßstab für jeden angehenden Pianisten gilt.

Das pianistische Finale

Die perfekte pianistische Form lieferten dann vor allem Pianisten wie Albert Ammons, Meade Lux Lewis und Pete Johnson, die regelrecht berühmt wurden mit dieser Musik, und die ein Können entwickelten, das ihnen sogar ermöglichte, vier- und sechshändig zu spielen und das Publikum zu begeistern.

Blues und Boogie im Rest der Welt

In Europa und besonders Deutschland konnte Boogie Woogie seinerzeit keine Verbreitung finden, da der 2. Weltkrieg tobte und Nazideutschland schwarze Rhythmen als entartet abstempelte. Eine große Blues-Welle gab es dann in Europa in den 60er Jahren und Deutschland, Österreich und die Schweiz erlebten zu Beginn der 70er ihre Boogie-Craze.

Interpreten in Europa

Es waren Pianisten wie Axel Zwingenberger, Vince Weber, Georg Möller (aus Hamburg) und Martin Pyrker (aus Wien), die sich zunächst anhand alter Schallplattenaufnahmen daran machten, die Kunst des Boogie-Pianos zu erlernen, diese Tradition zu pflegen und nicht zuletzt auch eine eigene musikalische Identität zu entwickeln.

Blues und Boogie heute

Mittlerweile gibt es schon so etwas wie eine "zweite Generation" von Boogie-Pianisten, aus der bereits einige sehr erfreuliche Talente erwachsen sind. Auch der Mehrzahl dieser jungen Leute geht es darum authentischen Boogie Woogie zu spielen, ohne dabei zu vergessen, ihr eigenes Gedanken- und Erfahrungsgut in die traditionellen Stücke einfließen zu lassen, was heute letztlich den Reiz ausmacht, echten, alten - aber eben nicht veralteten - Boogie Woogie zu spielen und zu hören.


Nach oben